Im "Kyrgyz National Museum of Fine Arts" (Kirgisischen Nationalmuseum für bildende Künste) soll ab Ende März eine Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst zum Thema "Utopie des Raums" gezeigt werden. Doch die zwei deutschen Künstler Lätitia Norkeit und Maxim Neroda hatten es schwer, Sponsoren für das Projekt zu finden. Wie nun sollten sie mit wenig finanziellen Mitteln an zeitgenössische Kunst kommen? Hier war die Idee für "Päckchen für Kirgisistan" geboren. Im Dezember stand im Aufruf des Portal Kunstgeschichte: "Daher rufen sie nun Künstler weltweit per Email und Website auf, ihre Kunst zum Thema »Utopie des Raums« als Päckchen oder Brief in die ferne kirgisische Hauptstadt Bishkek zu verschicken und Teil einer Ausstellung werden zu lassen."
Wenn man mittlerweile auf die Webseite von www.paeckchen.org geht, lässt sich ablesen, dass das Konzept wohl gefruchtet hat: "Aufgrund der unerwartet hohen Anzahl von Einsendungen, sehen wir uns von nun an gezwungen, zusammen mit dem Museum eine Vorauswahl vorzunehmen. Bitte senden Sie uns per E-Mail einen kurzen künstlerischen Lebenslauf und die Beschreibung der geplanten Arbeit bzw. ein Foto zu. Sollten Sie eine Webseite haben, würde es ausreichen, diese anzugeben."
Noch bis 15. Februar können Einreichungen abgeschickt werden.
DAS ARCHIV ist ein Magazin für Post- und Telekommunikationsgeschichte. Es erscheint viermal im Jahr, jedesmal mit einem anderen Themenschwerpunkt. Nicht unbeeinflußt von der Ausstellungsmitarbeit letztes Jahr bei der Forums-Ausstellung zu "Digitale Souvenirs" ist im aktuellen Heft mit dem Thema "Kartengrüße" ein Text von mir erschienen: "Message received. Digitale Postkarten? Formatvielfalt für Urlaubsgrüße"
(Foto: aus der SMS-Sammlung zur Ausstellung)
tinowa - am Sonntag, 30. Dezember 2007, 23:55 - Rubrik: Im Museum
Man sollte ja keine Wortschöpfungen mit 2.0 oder 3.0 oder welche Zahl auch immer benutzen. Aber wenn es dann so gut passt, wird man schwach. So ist der Inbegriff des "Kurators 2.0" ein Projekt des Nederlands Instituut voor Mediakunst: Curator for One Day. In der noch bis Februar 2008 gezeigten Video Vortex-Ausstellung kann jeder für einen Tag Kurator werden. Allerdings im eingeschränkten Maße: Sechs Videos kann man sich aus dem Videobestand des Instituut voor Mediakunst zusammensuchen, die dann für einen halben Tag in der Ausstellung laufen. Noch sind 5 Termine frei. Nie war es leichter Kurator zu werden.
Allerdings sind nur 30 Sekunden zur Ansicht verfügbar. Manche der Videos kann man einfacher und komplett bei Youtube anschauen (4).
Am 23. Januar 2008 ab 13 Uhr:
(1) "Charismatic Fates & Vanishing Dates" von Sara Rajaei
(2) "Still live with flowers" von eddie d
(3) "Video Schetsboek" von Pink
(4) "Mi Cocina" von eddie d
(5) "Underscan" von Nancy Holr
(6) "Saeftinghe" von Jacco Olivier
Die beste Freundin führte ihn mit verbundenen Augen zum Auto. Ich sagte keinen Ton. Hier ging es nicht um mich. Ich war nur Mittel zum Zweck, im Dienste der "Großen romantischen Geste". Er saß auf der Rückbank. Sie daneben. Ich legte die Kassette ein, die sie mir eben noch in die Hand gedrückt hatte, während sie mit der anderen den Blinden ins Auto hineingeholfen hatte. Als die Musik begann, wußte er sofort was es war. Tristan und Isolde.
Am Anfang zählte er noch die Straßenamen auf. Ein Versuch der Orientierung. Bald hörte er auf. Wurde ruhiger. Wußte nicht mehr wo er war und wohin es ging. Schweigend saßen sie auf der Rückbank. Ich klappte den Rückspiegel nach oben. Hörte auf die Musik und wurde mir bewußt, dass ich vergessen hatte, wie schön der Anfang von Tristan und Isolde ist. Filmmusik - noch bevor Filmmusik erfunden war. Und während ich in den Anlagenring abbog, liefen vor meinen inneren Auge plötzlich Szenen aus Vertigo ab. Was mich verwirrte. Kim Novak und James Stewart. Das Treppenhaus. Die Spirale. Farbfetzen im Hirn und vor mir die nassen Strassen Frankfurts.
Isolde sang: "Wo bin ich hier?". Von der Hinterbank rief es bestätigend: "Genau! Wo sind wir hier?" Dann waren wir auch schon da. Die zwei stiegen aus. Ihr Abend begann erst. Ich fuhr weiter und fragte mich: "Warum Vertigo?"
Erst Nachts, daheim, fällt mir die Frage wieder ein und ich recherchiere im Netz. Werde fündig.
Im Hotelzimmer, in der Szene in der Kim Novak als Totgeglaubte wieder "aufersteht", ähnelt die Filmmusik von Bernard Herrman frappierend dem Eingangsstück zu Tristan und Isolde.
Für mich klärt sich nun, warum der Assoziationstransfer von Wagner zu Vertigo funktionierte. Denn diese merkwürdige in grünes Licht getauchte Szene griff David Reed in seiner Installation "Judys Bedroom" auf. Judys Bedroom ist mein Lieblingsort im MMK. Bei jedem Besuch schaue ich hier vorbei, um zu sehen, ob der Raum noch da ist. Lasse mich von der besonderen Atmosphäre umhüllen. Und immer wieder bin ich erneut überrascht, dass der Raum nicht rosa ist. So wie er sich merkwürdigerweise in mein Gedächtnis gemalt hat.
tinowa - am Sonntag, 9. Dezember 2007, 01:59 - Rubrik: Wohnzimmer
Ein Herbstwochenende in der Hochrhön. Ursprüngliche Landschaften. Bunte Blätterwälder. Spaziergänge im Hochmooor. Pustekuchen: Eingeschneit im Winterwunderland. Aufenthalt ohne Winterstiefel. Rückfahrt ohne Winterreifen.
Die Rhön: eine Landschaft voll Überraschungen!
tinowa - am Samstag, 10. November 2007, 20:55 - Rubrik: Unterwegs