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Stanislaw Dziwisz, der Privatsekretär von Johannes Paul II., wurde Erzbischof von Krakau. Menschenmassen draengten sich auf den Marktplatz, um dabei zu sein. Karol Wojtyla war einst selbst Erzbischof von Krakau gewesen.
tinowa meinte am 31. Aug, 15:24:
Schon die Strassenbahn Richtung Innenstadt war voll. Wir drängten uns mitten unter die Leute und wurden an der Bagatella mit den anderen Fahrgaeste aus dem Wagon herausgespuelt. Jeder wollte zum Ring. Jeder war beim Ring.

Auf großen Leinwaenden konnte man die Zeremonie verfolgen. Wer sich durch das Nadeloer der Tuchhalle draengte, gelangte in einem abgesperrten Bereich, welcher der Buehne naeher war. Der Bereich ganz vorne war geladenen Gaesten vorbehaltenen.

Die Mittagssonne brannte auf die Haut, brannte auf den Kopf. Man schuetzte sich mit dem, was zur Hand war oder gar extra mitgebracht wurde. Der Platz glich an einzelnen Stellen einem Wald aus Regenschirmen.

Zwischendrin Campinghocker, kleine Stühlchen, Decken, wer sonst nichts hatte, setzte sich auf ein Blatt Papier, denn die Zeremonie dauerte. Nur etwa alle 20 Jahre findet sie statt und sie wird unweigerlich mit Johannes Paul, dem vorletzten Erzbischof assoziiert. So wie man hier immer wieder auf seine Spuren stoesst.

Wenn an den Samstagen aus den Kirchen die Brautgesellschaften herauskommen, denn Samstags wird in Polen geheiratet, wird das Brautpaar bald schon in verschiedene dekorative Posen dirigiert, da das Foto fuer die Ewigkeit entstehen muss. Bei der Kirche gegenueber dem Gebaeude des Erzbischofes ist dann zu beobachten, dass das Brautpaar vor dessen Eingang bugsiert wird. Der Fotograf geht in die Hocke und aus der Froschperspektive heraus, wird das Paar so fotografiert, dass das Fenster im 1. Stock, in welchen ein weisser Blumenstrauss steht, mit auf dem Foto zu sehen sein wird. Es ist das sogenannte „Woytila“-Fenster, da er, als er schon Papst war und in Krakau zu Besuch, sich stets an diesem Fenster hat sehen lassen. Draussen auf der Strasse, dem Buergersteig bis weit ueber die Wiese der Kirche standen dann schon die Glauebigen, die diesen kleinen Auftritt erwarteten.